Ein sehr schwerer Fall von Schizophrenie, sagte er leise, fast flüsternd. Wenn er einen Anfall hat, glaub er, er sein ein Pudel.
Ein Pudel?
Ja, der Pudel des Staatsführers Ante Pavelić.
(…)
Aber, wenn die Dinge schon so stehen und Fantasie keine Grenzen hat, warum bildet er sich dann nicht ein, er sei Pavelić höchstpersönlich? Es mangelt ihm an Ambition, oder?
Ein kleiner Auszug aus Edo Popović neuem Buch, zu dessen Beginn Ermittler Branko Rakitić in einer gar nicht so geschlossenen psychatrischen Klinik eintrifft, um einen Mord zu untersuchen. Aufgefunden wurde der Vorsitzende einer rechtsextremen Jugendbewegung. Einer der Hauptverdächtigen ist ein Patient, der sich einbildet, besagter genannter Pudel des Gründers der rechtsextremen kroatischen Ustascha-Bewegung zu sein. Rakitić – seines Zeiches Fan von César Milan – und somit ausgewiesener Hunde-Experte startet die Untersuchungen, deren Verstrickungen bis in höchste politische Kreise führen. In nicht einmal 140 Seiten schafft es Popović nicht nur, einen klassischen Kriminalfall aufzurollen. Man unternimmt auch einen Crash-Kurs in jüngerer kroatischer Geschichte inmitten von absurd-komischen Szenen und Dialogen mit einem Hauch (kroatischer) Popkultur.